Samhain – Wenn das Jahr seine letzte Ernte atmet
Wenn der Nebel morgens, wenn ich mit Aila spazieren gehe, tief über den Feldern liegt und die Luft nach Erde und feuchtem Laub riecht, dann spüre ich jedes Jahr: Etwas kehrt heim. Die Natur zieht sich in sich selbst zurück, und auch in mir entsteht dieses leise Bedürfnis, still zu werden, auszumisten, nach innen zu gehen.
Jetzt beginnt Samhain – die Schwellenzeit zwischen den Welten, das alte keltische Neujahrsfest. Es ist das Tor zwischen Leben und Tod, Licht und Dunkelheit, zwischen dem, was war, und dem, was kommen will.
Samhain – gesprochen Sow-in – ist eines der ältesten Feste im europäischen Jahreskreis. Es markierte für die Kelten den Beginn des neuen Jahres und den Übergang in die dunkle Jahreshälfte.
Alles, was jetzt geschieht, trägt die Qualität des Loslassens. Die Ernte ist eingebracht, die Felder liegen brach. Das Leben kehrt in die Erde zurück, in den Schoß der Dunkelheit, wo Neues entstehen kann.
Die Kraft des Klangs – Wie heilsame Frequenzen den Körper erinnern
Stell dir vor, die Welt hält für einen Tag den Atem an. Die Sonne steht still, Tag und Nacht sind gleich lang. Nichts zieht mehr, nichts drängt – alles ist im Gleichgewicht. Genau das ist Mabon, die Herbst-Tagundnachtgleiche rund um den 21. September. Für einen Moment scheint alles still zu stehen, als hielte die Erde inne, bevor sie in die dunklere Jahreshälfte übergeht.
Vielleicht spürst du in diesen Tagen selbst dieses Kippen: Die Fülle des Sommers klingt langsam ab, und gleichzeitig wird die Stille spürbarer. Es ist, als würde das Leben leise flüstern: „Jetzt ist es Zeit, die Ernte heimzubringen – und dich auf den Rückzug vorzubereiten.“
Die Kraft des Klangs – Wie heilsame Frequenzen den Körper erinnern
Es gibt eine Kraft, die tiefer wirkt als Worte. Eine Sprache, die jenseits von Gedanken verstanden wird. Sie trifft uns nicht im Kopf, sondern im Innersten. Sie berührt. Rührt auf. Bringt in Fluss. Und manchmal heilt sie. Diese Kraft ist: Klang.
Schon in alten Kulturen galt Klang als Urfrequenz des Lebens. Ob in Form von Trommeln, Flöten, Gesang oder heilenden Gesängen – immer war Klang ein Tor zu anderen Bewusstseinszuständen. Eine Verbindung zur Seele. Ein Mittel, um Blockaden zu lösen, Übergänge zu begleiten und Räume zu öffnen.
Glück und Wandel
In Zeiten wie diesen stellt sich die Frage nach dem Glück auf ganz neue Weise.
Was bedeutet es, glücklich zu sein, wenn die Welt sich so spürbar verändert?
Wenn Unsicherheit zum täglichen Begleiter wird, wenn politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Spannungen die gewohnten Sicherheiten infrage stellen – wo finden wir dann Orientierung, Ruhe, Freude?
Früher haben wir Glück vielleicht mit Momenten der Leichtigkeit verbunden. Mit einem gelungenen Tag, einem schönen Erlebnis, einem Zustand, in dem alles zu stimmen scheint. Doch in einer Zeit, in der vieles ins Wanken gerät, zeigt sich: Glück hat weniger mit äußeren Bedingungen zu tun als mit innerer Übereinstimmung.